Durchflussmessfehler - Strömungsstörungen durch Einbauten, pH Sonden, Rückstau und Rechen
Inhaltsverzeichnis
Einbauten, Sonden und Rechen erzeugen einen störenden Rückstau
Idealerweise fliesst das Abwasser gerade auf die Durchflussmessstelle zu. Dadurch wird das Strömungsprofil beruhigt. Einbauten wie pH Sonden und Probenahmeschläuche an der falschen Stelle positioniert erzeugen zusätzlichen Rückstau und Verwirbelungen die das Messsignal signifikant verfälschen können. Wechselnde Rückstausituationen durch Rechen oder durch nach der Durchflussmessstelle einleitende Pumpen zerstören das Strömungsprofil und/oder erhöhen den Wasserspiegel
Problem / Auswirkung
Betroffene Messverfahren
Alle Messverfahren - Vollgefüllter MID nur gering Vollgefüllten MIDs werden nur durch Einbauten vor dem Sensor aber nicht durch Rückstau beeinflusst.
MID
Einbauten die einen senkrecht zum Rohr rotierenden Wirbel verursachen, erzeugen Messfehler. Siehe Durchflussmessfehler - seitliche Zuflüsse stören die Strömung
Rückstau durch zum Beispiel Rechen haben keine Auswirkung auf die Genauigkeit des MID MEsswertes. Bei entstehendem Rückstau geht der Durchflusswert natürlich runter, weil der Rückstau sich auch auf den Füllstand vor dem MID auswirkt.Das Wasser wird praktisch vor dem MID zwischengespeichert. Erst nach Ausgleich der Wasserspiegel kommt der Wert wieder auf den Ursprungsdurchfluss zurück.
Die schnellen Änderungen des Durchflusses zum Beispiel durch eine Rechenreinigung wird vom MID problemlos erfasst.
Venturi
Die Venturi Q/h Kurven sind von einer stabilen Fliessituation abhängig. Da nur die Höhe gemessen wird, werden die restlichen Parameter in der Formel durch Einhaltung fester Grössen als Konstanten bewertet. Zum Beispiel Gefälle, Kanalbreite und Kanalform. Dadurch wird zu jeder Wasserhöhe eine feste Fliesgeschwindigkeit angenommen. Wenn sich die Wasserhöhe durch Rückstau der nicht durch mehr Durchfluss erzeugt wird zusätzlich erhöht, stimmt die Q/h Beziehung nicht mehr. Ein zu hoher Durchflusswert wird angezeigt.
Kanalmäuse
Ältere Kanalmäuse (induktive und Ultraschall Doppler) messen die Strömungsgeschwindigkeit unmittelbar über dem Sensor. Was sich links, rechts und weiter oben im Kanal tut liegt ausserhalb des Erfassungsbereich des Sensors. Wenn eine Eintaucharmatur vor dem Sensor liegt kann es Wirbel geben, die die Strömungsrichtung auf dem Sensor umkehren bzw. die Srömungsgeschwindigkeit verändern. Der Sensor misst die tatsächliche Strömungsgeschwindigkeit die sich ihm zeigt. Diese hat aber nichts mit der mittleren Strömungsgeschwindigkeit im Kanal zu tun. Wenn der Einbau nach dem Sensor ist und stabil bleibt wird nur die Wasserhöhe beeinflusst. Da aber dann die Flieseschwindigkeit reduziert wird, kann sich der Fehler aufheben. Die Messtelle mit Kanalmäusen muss auf die örtliche Situation einkalibriert werden. Durch die stark verändernden Fliessgeschwindigkeiten und Strömungsprofilverschiebungen, wenn der Rechen freigemacht wurde, ergibt sich eine andere Situation auf die der Sensor nicht kalibriert wurde.
Es gibt neuere Kanalmäuse, die das Strömungsprofil im Kanal erfassen. Dies tun sie in der senkrechten Achse. Horizontale Strömungsverschiebungen werden nicht erkannt. Die Fliesänderungen nach Reinigungsphase des Rechens sind zu schnell. Die neuen Sensoren warten auf einen stabilen Strömungszustand bevor sie einen neuen Durchflussmesswert ausgben. Was zwischen den beiden stabilen Werten passiert wird nicht erfasst.