Was ist beim Einsatz einer Wehrmessung zu beachten!
Sie möchten eine einfache Wehrmessung, anstelle aufwängiger Messtechnik einbauen. Dann können Sie Ihre Vor-Ort Vorgaben, wie Anströmung, Messbereich, Genauigkeitsanspruch mit den folgenen Punkten überprüfen:
1. Grundaufstau + Rückstaufreiheit
Es gibt beim Einsatz eines Messwehrs (die Form ist egal) immer einen Grundaufstau von 450 mm. Das ist notwendig, damit der Wasserstrahl durchgehend belüftet ist und dass die Messstelle rückstaufrei bleibt. Ansonsten sind die Messwerte unzulässig.
2. Qmin
Der kleinstmögliche Durchflusswert kann erst bei einer Wasserhöhe > 50 mm über dem Wehreinschnittspunkt erfasst werden. Der Grund hierfür ist in der der Oberflächenspannung des Wasser zu suchen. Diese Wasserhöhe entspricht beim V-Wehr ca. 0,8-,9 l/s (2,9-3,2 m³/h)
3. Messbereichsdynamik
Die empirische Formel von Poleni beruht auf dem Fließwechsel, auch im Niedrigwasserbereich. Wenn Sie hauptsächlich bis 10m³/h, dh 2,8 l/s messen, bewegt sich die Wasserhöhe nur im unteren Bereich von 50 mm bis ca 80 mm, in dem der Einfluss auf den Fließwechsel durch die Oberflächenspannung noch gegeben ist.
4. Genauigkeit
Grundlage einer guten Genauigkeit ist eine perfekte Einbausituation der Wehrplatte. Die Genauigkeit des verwendeten Sensor wird über die Angabe, Abweichung des Endwertes, angegeben. In der Literatur wird real von 0,3-0,5% ausgegangen. Das entspricht hier bei dem Endwert 60m³/h=16,6 l/s eine Abweichung für den gesamten Messbereich von 4,8%. Dies macht sich bei den kleinen Mengen deutlich bemerkbar.
5. Wartung
Eine verschmutze Wehrkante hat sofort Einfluss auf den Messwert (Faktor my in der Poleni Formel). Im Sinne der Qualitätssicherung muß das scharfkantige Wehrblech regelmäsig gereinigt werden. Es darf keine Ablagerungen im Zulaufbereich und verstopfen des Bleches vorliegen.
Die Wehrmessung wird hauptsächlich als Kurzzeitmessung oder in der Hydrometrie von 3-10% Ungenauigkeit eingesetzt. Der Fehler darf nach DIN 18559 T1+2 auch bis zu 20% betragen (je nach Endwert).