Gewässergüte

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Gewässergüte Deutschland

Hintergrundinformation

Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL, Richtlinie 2000/60/EG, Stand: 23. Oktober 2000) ist die europaweit gültige Richtlinie zur nachhaltigen Nutzung der Gewässer. Das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) ist die Nationale Umsetzung des Gesetzes. Hier stehen Vorgaben zur Verbesserung der Gewässerqualität. Die Beurteilung findet nach den Parametern:

  • Chemische Beschaffenheit
  • Gewässermorphologie (Gewässerbett)
  • Biologische Beschaffenheit

statt.

  • Zur Beurteilung der chemischen Beschaffenheit legt die deutsche Oberflächengewässerverordnung (Stand Juli 2011) Grenzwerte aus den europäischen Umweltqualitätsnormen (UQN) für ca. 200 Stoffe und Stoffgruppen fest.
  • Mit der Gewässermorphologie werden Ufer-, Sohl- und Fließbeschafenheiten eines Gewässers kategorisiert.
  • Die biologische Beschaffenheit wird nach dem Saprobienindex bewertet. Dieser gibt Anhaltswerte über die biologische Selbstreinigungsmöglichkeit eines Gewässers. Dieser Wert spiegelt die Gewässergüte am besten wieder. Denn Organismen eines Gewässers reagieren auf den Schadstoffmix und die Population kann sich verändern.

Aus den obigen Parametern werden die Gewässer nach dem LAWA-Verfahren in folgenden Güteklassen (GK) eingestuft (7-Stufige Bewertung):

   Güteklasse I = unbelastet bis sehr gering belastet
   Güteklasse I - II = gering belastet
   Güteklasse II = mäßig belastet
   Güteklasse II—III = kritisch belastet
   Güteklasse III = stark verschmutzt
   Güteklasse III—IV = sehr stark verschmutzt
   Güteklasse IV = übermäßig verschmutzt
   Güteklasse V = ökologisch zerstört

Aus diesen Einstufungen lassen sich Maßnahmen, bzw. Entwicklungspotential ableiten. Dies bedeutet, dass ab GK > II dringender Handlungsbedarf für Kommunen, Gemeinden und Städte gilt. Entsprechend sind alle Einleiter oder Personen mit einer Gewässernutzungserlaubnis unter Beobachtung.

Die WRRL wird in 4 Bewirtschaftungszyklen eingeteilt. Im derzeitigen 2. Bewirtschaftungszyklus (2016-2021) werden die Maßnahmen aus dem 1. Bewirtschaftungszuklus untersucht und bewertet.

Bewirtschaftungszyklen WRRL.jpeg

Karten und Kartenserver für die Gewässergüte

Für die Aufklärung der Bürger bestehen Kartenserver. Auf diesen sind alle Fließgewässer auf Landesebene eingetragen. Alle Einleiter mit einer Gewässernutzungserlaubnis (Kläranlagen, Industrie, Kommunen/Gemeinde, Kraftwerke) müssen Nachweise erbringen, dass Sie keine Schadstoffe aus den UQN einleiten. Alle Einleitungen (Menge, Inhalt, Beschaffenheit, Temperatur, Belastung, sonstige Ereignisse etc.) sollten genau Dokumentiert sein. Kann ein Einleiter diese Nachweispflicht nicht erbringen, könnte ein gerichtliches Verfahren mit hohen Kosten auf Ihn kommen.

Auf den folgenden Links sind die Gewässerkarten einzelner Bundesländer.

Baden-Württemberg

Kartenserver

Bayern

Kartenserver (Sehr detailliert, Gütekarten mit Hinweise auf sanierungsbedürftige Kläranlagen und Fremdwasserzuflüsse)

Bewirtschaftungsplan und Risikoanalyse ökologischer Zustand Rhein/Bayern (Liste nach Wasserkörper geordnet)

Karten zur Bewirtschaftungsplanung 2016-2021 (Gewässerbelastung, Risikoanalyse, Zustandsbewertung, industrielle Einleiter)

Hessen

Kartenserver

Maßnahmenkarte der Kommunen 2015-2021

Liste der kommunalen Kläranlagen mit zusätzlichen Anforderungen an die Phosphoremissionen

Verantwortliche Behörden für das Maßnahmenprogramm WRRL Hessen

Saarland

Kartenserver

Gewässergütekarte Stand 15.03.2004

Flussgebiete

Bewirtschaftungspläne nach WRRL 2015-2021 für die Flussgebiete

Hinweise

  • Für den europäischen Raum gilt durch die Einführung der WRRL ein Verschlechterungsverbot aller Süßwasser. D.h. das jeglicher Eingriff in ein Gewässer (Umbau Kläranlage, Renovierung Wasserkraftwerk, Dammrückbau, Vertiefung des Bach-/Flussbettes...) bedarf einer neuen Genehmigung, welcher nur stattgegeben wird, wenn sich nach dem Eingriff die Gewässerqualitität verbessert!
  • Web Map Service (WMS) ist eine Schnittstelle zum Abrufen von Auszügen aus Landkarten über das World Wide Web. Hier kann mit Hilfe einer GIS-Software (ArcGIS, QGIS, GRASS-Gis) entsprechendes Kartenmaterial synchronisiert, aktualisiert und ausgewertet werden. Diese Funktionen könnten ebenfalls via Smartphone abgerufen werden.

Weiterführende Links

Erläuterungen zu den Trophiestufen

Erläuterungen zu den Güteklassen


Stichworte: Gewässergüte, Gewässerstruckturgüte, Gewässerkarte, Gewässeratlas, Vertrieb